Den Umgang mit Konflikten kannst du optimieren, wenn du ein paar Dinge beachtest
Neulich hatte ich ein Gespräch, das sich seltsam leer anfühlte. Wir wollten über einen Konflikt sprechen. Doch wir saßen da, redeten Worte hin und her, aber irgendetwas fehlte.
Nach einer Weile merkte ich, woran es lag. Mein Gegenüber steckte in seinen Stressgedanken fest. Und ich? Ich war gleichzeitig mit meinen eigenen beschäftigt. Zwei Köpfe voller Gewusel, die zwar Geräusche austauschten, aber nicht wirklich in Kontakt waren. Das fühlte sich an, als wenn da ein Widerstand zwischen uns war. Kennst du so was auch?
Die vermaledeite Suche nach der passenden Reaktion
Denn gerade da passiert das ständig. Da sitzt dir ein Mitarbeiter gegenüber, der sich angegriffen fühlt – und während er redet, rattert es schon in deinem Kopf: „Wie rechtfertige ich mich gleich? Was antworte ich, damit die Stimmung nicht kippt? Was wird er wohl als Nächstes sagen?“
Und schwupps bist du im Kopfkino. Dein Gegenüber übrigens auch. Ergebnis: zwei Menschen, die reden, ohne sich wirklich zu erreichen. Nähe? Nee, so funktioniert das nicht.
Kritik kann dich ruckzuck aus dem Tritt bringen

Das passiert übrigens auch in Besprechungen. Jemand kritisiert eine Entscheidung, und du bist schon drei Schritte weiter, statt überhaupt zu hören, was die Person eigentlich sagen will. Von außen sieht das nach Diskussion aus. Von innen fühlt es sich an wie ein Schlagabtausch zwischen zwei vollgestopften Köpfen.
Genau so schieben sich Gedanken wie ein grauer Vorhang zwischen dich und die Welt. Du hörst weniger, siehst weniger, spürst weniger. Und was bleibt, ist dieses hohle Gefühl – oder eben ein Konflikt, der noch härter wirkt, als er eigentlich ist.
Allerdings bist du diesem Vorhang nicht einfach ausgeliefert. In dem Moment, in dem du merkst, dass du gerade mehr mit deinen eigenen Gedanken als mit dem anderen im Kontakt bist, entsteht eine Wahl. Du kannst die Gedanken ziehen lassen und einfach wahrnehmen, wer wirklich vor dir sitzt.
Und plötzlich verändert sich alles in deinem Umgang mit Konflikten
Plötzlich ist da wieder Nähe. Plötzlich reagierst du nicht verkopft, sondern so, wie es gerade passt. Sogar schwierige Gespräche lassen sich leichter führen, weil du nicht erst zehn Runden überlegst, sondern aus dem Moment heraus antwortest.
Das fühlt sich nicht nur echter an. Es ist auch weniger anstrengend.
Drei Übungen, um deinen Umgang mit Konflikten leichter zu gestalten
Den Körper spüren:
Wenn die Emotionen hochkochen, geh innerlich in die Füße. Spür den Kontakt zum Boden. Das stoppt die Gedankenflut sofort ein Stück weit und bringt dich zurück ins Hier und Jetzt.
Das letzte Wort wiederholen:
Statt sofort zu kontern, wiederhole im Kopf das letzte Wort deines Gegenübers. So bleibst du beim Gesagten und verhinderst, dass dein Kopf schon in die Zukunft springt.
Stille aushalten:
Viele Konflikte eskalieren, weil die Pausen nicht ausgehalten werden. Wenn du einen Moment lang einfach schweigst, kann sich Spannung lösen – und oft sagt dein Gegenüber in dieser Stille noch etwas Wichtiges.
Mein Vorschlag für dich:
Vielleicht probierst du es beim nächsten schwierigen Gespräch einfach mal aus. Wenn du merkst, dass dein Kopf gerade einen Monolog hält, atme durch, hör hin und sei einfach da. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass genau das die richtige Antwort hervorbringt. Und falls nicht, dann zumindest das Gefühl, wirklich verbunden zu sein.
Mehr zum Thema Konfliktlösung? Hier geht’s weiter.
Und wenn du gerade in einem Konflikt steckst, den du nicht allein gelöst bekommst – ob im Team, mit Mitarbeiter*innen oder auch ganz persönlich – dann lass uns reden. Mit meiner Unterstützung findest du schneller Klarheit und kommst zu einer Lösung, die für alle Beteiligten tragfähig ist.
Melde dich einfach per Mail oder per Telefon: 0931 – 2 90 71.
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