Innere Balance ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmer: 5 Methoden für mehr Gelassenheit im (Geschäfts-)alltag
Ein Unternehmen zu führen kann einen schon mal aus den Latschen hauen, oder? Druck, Entscheidungen am laufenden Band, Mitarbeiter, die ausfallen… Dann auch noch Wirtschaftskrise, Zölle rauf, Zölle wieder runter etc.
Es wundert mich nicht, wenn einem dabei schwurbelig wird.
Aber innere Balance und Gelassenheit sind so was von wichtig – gerade jetzt – bei all den Turbulenzen „dort draußen“ – damit es einen bei dem Tempo der Veränderungen nicht aus den Socken haut…
Manchmal brauchst du keine perfekte Business-Strategie, sondern nur eine exzellente Auffassungsgabe und eine Nullkommanix-Reaktionszeit. Du weißt sowieso zurzeit nicht wirklich, welche nun die absolut richtige Entscheidung ist.
Je gelassener du bist, umso schneller verstehst du, was abgeht. Und umso besser kannst du reagieren. Jedes Mal, wenn du dich aufregst und in Stress kommst, verbrauchst du eine Menge Energie. Und die hast du dann nicht mehr zur Verfügung.
Deshalb möchte ich dir heute fünf Möglichkeiten beschreiben, die dir helfen können, deine innere Balance zu behalten und gelassener durch deinen (Geschäfts-)alltag zu kommen.

1. Morgenroutinen für deine innere Balance
Ich habe selbst meine Morgenroutinen. Dazu gehören unter anderem buddhistische Niederwerfungen.
Eine Morgenroutine legt den Grundstein für deinen Tag. Der erste Kaffee ist super. Aber wie wär’s, wenn du dich auch noch erdest und dir Energie holst?
Bewegung zum Beispiel hilft, den Kreislauf in Schwung zu bringen und steife Gelenke zu schmieren. Ja, auch das spüre ich morgens schon. Du kannst ein paar Dehnübungen machen oder eine kurze Yoga-Session einplanen. Wichtig ist, dass du das jeden Morgen tust.
Hast du schon mal von Grounding gehört? Das bedeutet, barfuß im Freien auf der Erde zu gehen oder zu stehen. Das gleicht sehr viel Energie aus und erdet dich für den Tag. Wenn du die Gelegenheit hast, probier’s mal aus. Ich ziehe mir z. B. die Schuhe aus, wenn ich mit den Hunden morgens erstmal in den Garten gehe…
Auch eine kurze Meditation am Morgen macht frisch im Geist. Das klingt aufwändig, aber schon fünf Minuten in der Stille sitzen können einen enorm in die Ruhe bringen.
Dankbarkeit ist auch ein kraftvolles Tool. Wenn du dir jeden Morgen bewusst machst, wofür du dankbar sein kannst, lenkst du deinen Fokus auf das Positive in deinem Leben.
Außerdem ist es hilfreich, wenn ich mir ein positives Ziel für den Tag setze. Wie möchte ich mich am Abend fühlen? Was möchte ich über meinen Tag sagen können? Welches Tagesgefühl soll heute „in die Geschichte meines Lebens eingehen“?
2. Beurteile Stress nicht negativ
Stress fühlt sich oft ätzend an. Jedenfalls für mich. Das kann Zeit- oder Entscheidungsdruck sein oder auch ein Berg von Arbeit, der kaum zu bewältigen scheint. Aber Stressgefühle könnten genauso gut eine Einladung sein, was zu lernen. Denn die können dir zeigen, wo du was ändern solltest. Mal könnten das die äußeren Umstände sein, oft wäre das aber auch deine Haltung zu den Dingen.
Der erste Schritt dahin ist, Stress nicht zu bekämpfen. Schau ihn dir an, spüre und analysiere ihn. Was genau macht dir Stress?
Frage dich, ob du grade dem Perfektionismus verfallen bist. Oder ob du ein bisschen mehr abgeben oder zusammenfassen kannst. Und dann frage dich, ob dein Stress mit einer neuen Beurteilung deiner Situation kleiner wird. Spoiler: Das klappt eigentlich fast immer.
Auch ruhiges Atmen hilft, zur Ruhe zu kommen. Du kannst deinen Atem diesem automatischen „Ich muss jetzt alles erledigen“-Modus entgegensetzen. Schon drei tiefe Atemzüge verschaffen dir Zeit. Dabei kannst du überlegen, ob deine aktuelle Beurteilung der Situation richtig ist. Wenn nicht, kommst du aus der Stressspirale raus. Du hast mehr inneren Raum.
Und wenn es mal so richtig chaotisch ist, dann ist auch Humor ein wunderbares Antistressmittel. Atme ein paarmal tief durch – atmen ist immer wichtig – und schau dann auf deine Situation. Mit etwas innerem Abstand kannst du dich vermutlich auch über dein „Geatzel“ amüsieren. Das Leben ist so kurz. Es wäre Zeitverschwendung, wenn man seine Zeit mit Ärger und Stress verbringt, oder?
3. Achtsamkeit ist so ein ausgelutschtes Modewort
Gute Entscheidungen entstehen nicht unter Druck, sondern aus einer Klarheit heraus. Aber das Wort „Klarheit“ ist inzwischen genauso ausgelutscht wie „Achtsamkeit“.
Was ist eigentlich Klarheit? Ich würde sagen, das ist die klare Wahrnehmung dessen, was ist. Ohne dass dein Hirn durch zu viele Gedanken und Konzepte vernebelt ist und sich dadurch vom Außen trennt. Du nimmst schneller wahr, was eigentlich los ist, und bleibst weniger in deinen Annahmen hängen, was das sein könnte…
Deshalb hilft dir Achtsamkeit, genau diese Klarheit zu finden. Mach über den Tag hinweg immer wieder mal einen Mini-Check.
- Wie fühle ich mich gerade?
- Bin ich präsent oder laufe ich auf Autopilot?
- Kreisel ich gerade in irgendwelchen Gedankenspiralen?
Solche Momente der Selbstreflexion verhindern, dass du nur funktionierst und dabei automatische Reaktionsmuster abrufst. Denn die sind nicht unbedingt die beste Grundlage für gelassenes Handeln.
Auch bewusstes Zuhören verändert eine Situation. Kommt es manchmal vor, dass du jemandem nur mit halbem Ohr zuhörst? Dass du in deinen Gedanken schon im nächsten Meeting oder sonstwo bist? Wenn du wirklich hinhörst, bist du im Augenblick. Geht gar nicht anders.
Und so kannst du viel tiefere Verbindungen zu den Menschen um dich herum aufbauen.
4. Positive Unternehmenskultur und deine innere Balance
So wie du dich innerlich fühlst, beeinflusst du dein gesamtes Unternehmen. Dein Verhalten wirkt stärker als jede Strategie oder jedes Konzept. Wenn du z. B. ständig unter Strom stehst, überträgt sich das auf deine Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten etc. Anspannung, Unsicherheit und Druck sind ansteckend wie ein Corona-Virus. Ruhe, Klarheit und Gelassenheit hingegen auch.
Menschen orientieren sich intuitiv an der Energie ihrer Führungskraft. Wenn du Stabilität ausstrahlst und ausgeglichen bist, handelst du gelassener und reagierst weniger impulsiv. Das schafft eine Atmosphäre von Sicherheit, in der sich Mitarbeitende wohlfühlen und entfalten können. Du gibst deinen Mitarbeitern Sicherheit. Und genau das brauchen sie, um gut arbeiten zu können. Dann sind Fehler meist keine Katastrophen, sondern Chancen zum Lernen. Die Leute können kreativer arbeiten, offener kommunizieren und sind weitaus motivierter.
Wertschätzung spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Wenn du entspannt bist, siehst du die Gelegenheiten, in denen du deinen Mitarbeitenden Wertschätzung geben kannst. Oft ist ein schlichtes „Gute Arbeit!“ Gold wert.
Du nimmst deine Mitarbeiter dann als Individuen wahr. Das erzeugt eine andere Atmosphäre, als wenn man vom „Humanpotenzial“ spricht, wie Mitarbeiter auch oft betitelt werden. Unternehmenskultur beginnt nicht mit Leitbildern oder irgendwelchen Meetings, sondern bei dir und deiner inneren Haltung. Sie beginnt bei deiner Ethik.
5. Pausen unterm Tag – einfach nur machen
Viele Leute – auch Unternehmer 😉 – lassen Pausen weg und blockern einfach durch. Gehörst du auch dazu? Ich komme deshalb nochmal auf die Meditation zurück. Auch wenn das vielleicht nach Esoterik klingen mag – das ist sie nicht.
Meditation ist im Grunde ein gutes Business-Training. Warum? Sie hilft dir, deine Gedanken zu sortieren und aus dem Reaktionsmodus oder aus Gedankenkreiseln herauszukommen.
Pausen für den Kopf sind Gold wert. Einmal nichts denken. Ein kurzer Blick aus dem Fenster oder 30 Sekunden mit geschlossenen Augen können schon reichen, um dich wieder zu spüren und dich zu zentrieren. Einfach mal kurz die Augen schließen, tief durchatmen und den Körper spüren. Um an die innere Quelle von ewiger Ruhe, die immer da ist, wieder anzudocken. Klingt jetzt schwurbelig, empfinde ich aber so. Probier’s mal aus.
Schon ein Zwei-Minuten-Reset zwischendurch kann wie eine lange Pause wirken. Dafür brauchst du nur kleine Erinnerungen. Such dir dafür ein Symbol, das für „Pause“ steht. Und immer, wenn dann dein Blick darauf fällt, machst du eine. Du kannst natürlich auch auf eine Meditations-App zurückgreifen. Sie kann dich mit kurzen Übungen durch den Tag begleiten. Aber eigentlich brauchst du den Aufwand gar nicht.
Es ist auch nicht so entscheidend, wie lange du meditierst, sondern, dass du es überhaupt tust.
Übrigens profitieren auch Meetings von kleinen Pausen. Schon 30 Sekunden Stille zu Beginn sorgen für mehr Sammlung und Fokus. Du musst das ja auch nicht extra ankündigen, sondern einfach nur ein bisschen sitzen, die Leute angucken und atmen. Das wirkt auch auf andere und bringt Ruhe rein.
Kurze Gedankenpausen haben auch eine positive Wirkung auf die Gedächtnisleistung und die geistige Gesundheit. Sie beugen sogar Alzheimer vor. Denn das Hirn lahmt irgendwann, wenn es permanent auf Hochtouren läuft.

Fazit: Innere Ruhe und Balance sind kein Luxus – sie sollten deine Basis und deine Geheimwaffe sein
Es geht nicht darum, dein Wellness-Feeling aufzupeppen. Deine innere Ruhe und Gelassenheit sind essenziell für dauerhaften Erfolg in deinem Business. Auch du kannst nicht ständig perfekt funktionieren. Du bist ein Mensch mit Gefühlen.
Und selbst wenn du nicht immer die volle Kontrolle über dich und deine Situation hast – verlier dich nicht selbst. Je entspannter du bist, desto souveräner wirst du führen. Desto besser werden deine Entscheidungen. Desto mehr Lebensqualität hast du. Und das überträgt sich auf dein gesamtes Business.
Also, probier’s aus und mach deine innere Ruhe zu deinem wichtigsten Erfolgsfaktor. Achte gut auf dich.
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