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Unvoreingenommen bleiben -
warum dir der Halo-Effekt einen Strich durch die Rechnung macht

Der Halo-Effekt ist ein systematischer Fehler bei der Beurteilung von Menschen. Das kann dir ganz schön in die Parade fahren. Denn wenn ein einzelnes Merkmal einer Person dominant wirkt, werden andere Merkmale in den Hintergrund gedrängt. Du nimmst sie einfach nicht mehr wahr. Im Gegenteil, du schreibst der Person weitere Eigenschaften zu, die für dich mit diesem Merkmal verknüpft sind.

Das sind Effekte in deiner Wahrnehmung, die du kennen solltest, wenn du andere Menschen klar beurteilen willst.

Der Halo Effekt macht Landkarten im Kopf

Deine Vorerfahrungen haben bestimmte Landkarten in deinem Gehirn gebildet. Diesen Landkarten entsprechend ordnest du also deinem aktuellen Gegenüber noch ein paar weitere Eigenschaften zu, die du bei ihm vermutest.

Der Halo-Effekt bewirkt, dass deine Erwartungen die tatsächlichen Eigenschaften deines Gegenübers „überstrahlen“ können. Das ist besonders fatal, wenn dein Gegenüber dich an jemanden erinnert, den du kennst. Dann denkst du unbewusst, du kennst auch diesen Menschen schon. Du siehst eher die Ähnlichkeiten als die Unterschiede. Dabei wird deine gesamte Wahrnehmung unklar.

Der Halo Effekt in der Psychologie

Deine Konzepte reichen viel weiter, als du denkst. Ein Beispiel: Dein Kunde ist braunhaarig, trägt eine Hornbrille, Anzug und Krawatte. Unbewusst gehst du davon aus, dass er auch intelligent und zuverlässig ist. Oder nimm die vielen Witze über Blondinen. Sie sind nicht gerechtfertigt, halten sich aber hartnäckig.

Das kann auch durch die Stimme ausgelöst werden. Jemand klingt ähnlich wie ein anderer und sofort schreibst du ihm ähnliche Eigenschaften zu.

Wie du wachsam bleiben und den Halo Effekt im Zaum halten kannst

Klar gibt es Menschentypen, die sich charakterlich und äußerlich ähneln. Aber bei der Zuordnung solltest du extrem vorsichtig sein. Am besten ist es, wenn du dich immer wieder ganz öffnest und dich überraschen lässt. Offenheit kann man üben! Stell dir einfach immer wieder vor, du begegnest diesem Menschen gerade das erste Mal.

Ein Unternehmer erzählte mir mal von einem Kunden, den er dauernd gefühlsmäßig mit jemand anderem verwechselte. Sein Gefühl, den Kunden bereits zu kennen, ließ den Unternehmer zu forsch vorgehen. Dadurch erarbeitete er sich nicht so gründlich das Vertrauen dieses Kunden, wie es zu Beginn des Verkaufsprozesses notwendig gewesen wäre. Deshalb verlor er den Kunden und das Geschäft.

Sei dir also immer deiner eigenen Zuordnungen und Gedankenmuster bewusst. Nur so kannst du diese auch in Frage stellen oder sie aktiv über Bord werfen. Und findest leichter und direkter Zugang zu deinem Gegenüber.

Dazu habe ich folgende Übung für dich:

Setze dich in ein Café. Beobachte! Suche dir verschiedene Menschen aus und überlege dir Geschichten zu jedem Einzelnen. Wie lebt er? Wie ist er so? Lass deiner Fantasie freien Lauf.

Und nun vergleiche, welche Geschichten dir zu welchen Körpermerkmalen eingefallen sind. Reduziere deine Geschichten nun auf Stichpunkte und lass dich überraschen, welche Eigenschaften und weitere Zuordnungen du zu Haarfarbe, Größe, Kleidung etc. gemacht hast. Das ist der Halo-Effekt!

Und nun tausche die Geschichten, die du dir zu den einzelnen Menschen ausgedacht hast, aus Spaß und zur Übung einfach mal aus!

Bewusstsein ist alles!

In dieses Thema tauchen wir im „Emotionales Management – die Coachingausbildung!“ ein und du wirst staunen, wo dir dieser Effekt noch überall begegnet…

Hanne Demel


Hanne Demel

Hanne Demel arbeitet seit 28 Jahren psychotherapeutisch und als Coach für Unternehmer. Ihr Schwerpunkt sind emotionale Themen. Sie lebt in Zell bei Würzburg.

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